Zum fünften Mal war Hannover Gastgeber des Deutschen Evangelischen Kirchentags – und wir, vom „Netzwerk Suizidprävention für junge Menschen in und um Hannover“ durften Teil dieses besonderen Ereignisses sein. Der Kirchentag begann traditionsgemäß mit dem „Abend der Begegnung“, bei dem rund 200 Stände von kirchlichen und nichtkirchlichen Trägern die Innenstadt Hannovers in einen Ort der Vielfalt, Offenheit und Gemeinschaft verwandelten.
Nach den positiven Erfahrungen bei den Weltentdeckertagen der letzten Jahre war für uns als Netzwerk Suizidprävention schnell klar: Auch beim „Abend der Begegnung“ wollen wir präsent sein – mit einem Ort, an dem Menschen offen über das Leben, über Krisen, über geliebte Menschen und über ihre Gefühle sprechen können. Ein Ort, an dem nichts unterdrückt werden muss. Besonders bewegend war die Resonanz auf unsere Aktion mit den „Ich lebe gerne, weil …“-Karten. Bereits nach kurzer Zeit war unser Stand geschmückt mit berührenden, ehrlichen und kraftvollen Botschaften von Besucher*innen. Jede Karte ein Ausdruck von Hoffnung, Erinnerung oder einem persönlichen Lebensanker – und ein Impuls für andere, selbst ins Nachdenken zu kommen.
Ebenfalls sehr gefragt waren unsere Hilfenetzkarten. Sie enthalten eine Übersicht regionaler und überregionaler Unterstützungsangebote – von Beratungsstellen aus unserem Netzwerk bis hin zu anonymen Chat- und Telefonangeboten und Notfallnummern. Besonders pädagogische Fachkräfte aus der Region nahmen diese dankbar mit. Doch auch Menschen aus anderen Teilen Deutschlands zeigten großes Interesse und wollten die Idee mit in ihre eigenen Kontexte tragen. Unsere Teilnahme am Kirchentag war für uns ein voller Erfolg. Die vielen wertschätzenden Gespräche, die offenen Herzen, die freundlichen Lächeln – und ja, auch die ehrlichen Tränen – haben uns einmal mehr gezeigt, wie dringend es Räume braucht, in denen über Suizidalität und Lebenskrisen offen, wertfrei und menschlich gesprochen werden kann.
Wir danken allen, die mitgemacht, sich geöffnet und mit uns diesen Ort des Zuhörens und Austauschs gestaltet haben.
Bei Fragen oder weiterem Gesprächsbedarf zum Thema Suizidalität stehen wir jederzeit gern zur Verfügung.